2022

Cyclize

Um das Ziel einer angestrebten Klimaneutralität zu erreichen, muss die weltweite CO2-Emission deutlich zurückgehen. Problematisch ist, dass nicht jede Industrie ohne die Nutzung von Kohlenstoff auskommt. Insbesondere in der chemischen Industrie ist Kohlenstoff bislang eine unabdingbare Ressource. Fast jedes Verbraucherprodukt enthält Kohlenstoff, der ursprünglich aus fossilen Rohstoffen entstanden ist. Diese Produkte haben einen endlichen Lebenszyklus und landen früher oder später im Müll. Bei dessen Verbrennung werden alleine in Deutschland 3,2 Mio. Tonnen an jährlichen CO2-Emissionen verursacht. Davon werden zusätzlich 700.000 Tonnen pro Jahr ins Ausland exportiert.

In der chemischen Industrie kann nicht von einer „Dekarbonisierung“ gesprochen werden, da Kunststoffe nicht ohne Kohlenstoff auskommen. Stattdessen ist das angestrebte Ziel eine „Defossilisierung“ – Der Verzicht auf fossile Kohlenstoffquellen.

PLASMATECHNOLOGie für eine nachhaltige zukunft

Cyclize unterstützt dabei, diese Wertschöpfungskette zu einer Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft zu schließen. Unsere Plasmatechnologie erlaubt das Umwandeln von Kunststoffabfällen in neue chemische Zwischenprodukte, die unmittelbar zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden können. Dieses Vorgehen hat das Potential, gleichzeitig die CO2-Emissionen sowie die Verschmutzung durch Plastikmüll zu reduzieren. Je nach gewünschtem Produkt kann unser Prozess sogar kohlenstoffnegativ sein, indem vorhandenes Kohlenstoffdioxid als Ausgangsquelle genutzt wird. Dadurch unterstützt das Verfahren von Cyclize Unternehmen dabei, ihre Emissionsziele zu erreichen und fossile Rohstoffe wie Erdgas oder Öl zu ersetzen.

ERMÖGLICHUNG EINER KREISLAUFWIRTSCHAFT FÜR KOHLENSTOFF

Der Name Cyclize leitet sich von „to cyclize“ ab. In der Chemie wird damit die Reaktion bezeichnet, bei der eine Kohlenstoffkette sich zu einem Kreis schließt. Auf die gleiche Weise möchte Cyclize die Wertschöpfungskette von Kohlenstoff durch eine innovative Technologie zu einem Kreis schließen.

ELEKTRIFIZIERUNG DER CHEMISCHEN INDUSTRIE

Fossile Rohstoffe und fossile Energie bilden heute den Kern von chemischen Prozessen. Neben der Elektro- und Photochemie bildet die Plasmachemie eine der Hauptsäulen in der Elektrifizierung der chemischen Industrie. Als solche hat sie das Potential, Erdöl und Erdgas als Rohstoff zu ersetzen. Das chemische Zwischenprodukt, das in unseren Plasmaprozessen erzeugt wird, ist Synthesegas: Ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid. Ein nicht-thermisches Plasma wird zur Vergasung von Abfallstoffen eingesetzt. Das erzeugte Gas wird im Plasma mit Dampf oder Kohlenstoffdioxid reformiert. Diese Verfahren werden als Trockenreformierung und Dampfreformierung bezeichnet. Beide können effizient Synthesegas erzeugen. Bei der Trockenreformierung wird kohlenstoffmonoxidreiches Gas für die Phosgenierung gewonnen, während bei der Dampfreformierung wasserstoffreiches Synthesegas entsteht, das als Brennstoff oder für die Methanolherstellung verwendet werden kann. Das Synthesegas kann als Ersatz für Erdgas oder Propangasreformierung verwendet werden. Dieser Umstand kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch der Energieautarkie zugute.

Mentor

Univ.-Prof. Dr.-Ing. André Zimmermann

Institutsleiter von Hahn-Schickard Stuttgart

Branche(n)

Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft

Förderzeitraum

EXIST-Gründerstipendium

01.05.2022 bis 30.10.2023

Kontakt
Das Team
Maike Lambarth

CEO & co-founder


Stephan Renninger

CTO & co-founder


Jan Stein

COO & co-founder


Dominik Novakovic

CFO & co-founder